Ein fortgeschrittener Samstagnachmittag im August. Die Bundesligakonferenz befindet sich in der Endphase. Das erste Bier wird auf der Suche nach der perfekten Glut vorsichtig geöffnet. Das offene Feuer, fast so alt wie die Menschheit, bereitet es doch immer wieder Schwierigkeiten und treibt nicht nur Anfänger zur Weißglut. Es wird gefächert, gepustet, nachgelegt und trotzdem will es nicht.

Die ersten Bruzzler von Wiesenhof treffen ein, bald werden sie auf dem erhitzten Gitter in einen knusprigen Zustand gebracht. Würde unser Mathe- und Religionslehrer Herr Meier an dieser Stelle des Drehbuchs Fleisch und Würschtl auflegen, fiele er in die Gewohnheiten seiner Jugendzeit zurück.
Heute ist er nämlich ein Gourmet am Grill, der jedes Mal, wenn Familie oder Freunde sich um selbigen scharen, für seine Gäste eine eigene kulinarische Kreation bereithält, die „Webers Grillbibel“ zur Ehre gereicht. Und nicht nur das, Herr Meier könnte mittlerweile ein eigenes Buch über den anspruchsvollen Grillgenuss verfassen.
„Gegrillt hab ich schon immer gern, auch schon als Jugendlicher,“ so der Fußballtrainer heute. Damals habe es sich aber beschränkt auf die obligatorischen Fleisch- und Wurstgerichte. Im Laufe der Zeit hat er dann seine Leidenschaft weiter ausgebaut, sich einen besseren Grill gekauft, sich mit der einschlägigen Literatur beschäftigt und mit Freunden ausgetauscht. „Schließlich kamen Rippal, Fische und Hendl dazu.
Zu persönlichen Anlässen wie Geburtstag oder Weihnachten sei der Bestand an Assescoires für die gehobene Open Air-Küche stetig gewachsen. Es kam ein Drehspieß dazu. Somit gab es dann Hendl vom Grill oder Schweinebraten. Zum Vierzigsten habe er dann einen Gasgrill geschenkt bekommen. Jetzt kam sein Hobby so richtig in Schwung: mit Lachs auf der Holzplanke, Pizza, Rindsrouladen, Rehgulasch, karamelisierter Ananas, Chicken Lollipops oder kaltgeräuchertem Lachs. Von den Resultaten dieser äußerst schmackhaften Grillkunst kann man auf den Fotos oben einen Eindruck gewinnen. Nicht nur ein Gaumen-, sondern auch ein Augenschmaus.
„Seit ich den Lachs selbst mache, kann ich mir keinen abgepackten mehr kaufen.“ Durch ein Gespräch mit einem Kumpel sei er dann darauf gekommen die Resultate seiner filigranen Kochkünste rund um den Grill auf Instagram zu präsentieren. Somit kann man mittlerweile jedermann und jede Frau verfolgen, was es bei Meiers zu essen gibt. „Natürlich stell ich nicht alles auf Instagram,“ so der Grillmaster. „Meine Familie, vor allem meine beiden Söhne, sechs Jahre und ein Jahr alt, lieben es, wenn es etwas Herzhaftes vom Grill gibt.“ Mit Beginn der Sommerferien darf man gespannt sein, womit er in den nächsten Wochen seine Gäste überraschen wird. Der Grillaccount hat übrigens den Namen „grill_as6“.

Johannes Vesper