Auf Initiative unserer Lehrerin, Frau Wiedemann, gelang es im Rahmen der Aktivitäten rund um die Lehrergesundheit für unsere Lehrkräfte eine besondere Form der Entspannung auf den Weg zu bringen. Alpaka-Wanderungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Und das ist kein Wunder. Ein Spaziergang mit den Tieren hilft bei der Entschleunigung und ist Wellness für Körper und Seele.

Alpakas haben viel Ähnlichkeit mit den Lamas, ihre Verwandtschaft ist unschwer zu erkennen. Sie sind vor allem für ihre feine Wolle berühmt. Wie die Lamas gehören die Alpakas zu der Familie der Kamele. Ihr Vlies und ihre Wolle sind deshalb so begehrt, weil sie durch ihre feine Struktur besonders weich sind und trotzdem extrem gut wärmen. Im Hochgebirge müssen die Tiere sich in manchen Nächten bei -20 °C warmhalten.
Ursprünglich stammen die Alpakas, auch Pakos genannt, aus Südamerika, dort findet man sie hauptsächlich in den Regionen der Anden. Ebenso wie Lamas wurden die Alpakas bereits vor etwa 5.000 Jahren von den Inkas als Fleisch- und Wolllieferanten geschätzt und domestiziert. Nachdem ihr Bestand von den Spaniern drastisch dezimiert worden war, hatten die verbleibenden Tiere ihr Überleben ihrer Bedeutung für die Bergbauern zu verdanken.
Mit ihnen lebten sie jahrhundertelang auf 4.000 bis 5.000 Metern Höhe auf den Hochebenen der Anden und passten sich dort der nährstoffarmen Vegetation an. Die extremen Witterungsbedingungen im ungeschützten Hochgebirge bei Temperaturen zwischen glühender Mittagssonne und nächtlichen Minusgraden sorgten für eine natürliche Auslese unter den Vorfahren der heutigen Alpakas. Ihr Bestand in Peru liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was ca. 80 Prozent des weltweiten Vorkommens ausmacht. Auch heute noch werden sie in den hochgelegenen Andengebieten gehalten. Inzwischen werden sie aber auch in Europa auf Farmen gezüchtet.
Es sei reiner Zufall gewesen, als man im Jahre 2010 im Internet auf einen Bericht über frisch geschorene Alpakas gestoßen sei, so Halterin Brigitte Strobl von den „Ainring Alpakas“, die mit ihren Tieren den Spaziergang mit den Lehrern durchführte. „Die großen Kulleraugen ziehen einen einfach in den Bann.“ Von der ruhigen, vorsichtigen, aber vor allem neugierigen Art dieser Tiere gehe für viele Menschen eine besondere Faszination aus. „Alpakas sind sehr freundliche und gutmütige Wesen, intelligent, neugierig und liebevoll“, so Strobl. Wegen ihrer sanften Eigenschaften und ihrer beruhigenden Art fänden auch Kinder schnell Freude an ihnen.
Gegenüber Eindringlingen wie wildernden Hunden oder Füchsen, von denen sie sich bedroht fühlen, schließt sich die Herde zusammen und vertreibt den Angreifer aus dem Revier. Alpakas sind sehr genügsam und ernähren sich von Pflanzen aller Art. Obwohl sie ihre Nahrung mehrfach zerkauen, zählen sie nicht zu den echten Wiederkäuern.
Die Tiere sind ausgesprochen anpassungsfähig und robust. Trotz ihrer Herkunft aus den hohen Anden Südamerikas finden sie sich auch in unseren gemäßigten Breitengraden ausgesprochen gut zurecht. Als Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten sollten sie nie alleine gehalten werden.
Alpakas geben viele verschiedene Laute von sich, meistens aber ein leises Summen. Außerdem haben sie eine ausgeprägte Körpersprache. Eines der wirksamsten Kommunikationsmittel ist das berühmte Spucken: So zeigen die Tiere ihren Unmut und Ärger.

Johannes Vesper