In regelmäßigen Abständen macht die Fachschaft Musik unter der Leitung von Frau Lippl mit Vorträgen und Workshops aus der musikalischen Praxis auf sich aufmerksam, die den Unterrichtsalltag nicht nur auflockern, sondern ihn bereichern und sinnvoll ergänzen. So war Ende letzter Woche der Percussion-Profi Chris Partsch aus dem Chiemgau zu Gast im Schulhaus. Partsch, der von sich sagt „Trommeln ist mein Leben“, studierte ursprünglich klassisches Schlagzeug am Richard-Strauss-Konservatorium München. Mit 21 Jahren war er Solopaukist des Cairo Symphony Orchestra in der ägyptischen Hauptstadt. Nach Deutschland zurückgekehrt, absolvierte er das Meisterklassenstudium mit künstlerischem Abschluss an der Musikhochschule Stuttgart. 2011 gründete er die erste deutschsprachige Cajon Schule
 
Chris Groovesigns Partsch, wie er sich gern nennt, beherrscht über 20 Percussion Instrumente. 2016 entwickelte er die "New Generation Cajon“, die auf Spielfreunde, Leichtigkeit und optimale Klangausnutzung setzt. Ursprünglich entstanden Cajones aus Transportkisten für Fische oder Orangen, die Sklaven aus Afrika verwendeten, nachdem ihnen ihre traditionellen Trommeln weggenommen worden waren. 
Die Cajón ist ein bis vor wenigen Jahren nahezu unbekanntes percussives Instrument. Es handelt sich dabei um eine rechteckige Holzkiste, auf der der Trommler sitzt und sie mit seinen Händen schlägt. Der Name Cajón kommt aus dem Spanischen - das Instrument wurde ursprünglich in Peru entwickelt.
Das Trommeln hatte ursprünglich in vielen Lebensbereichen für die Gemeinschaft und deren Gefühl von Zusammengehörigkeit wichtige Bedeutung. Aber nicht nur der soziale Aspekt spielte schon früh eine bedeutende Rolle, auch der Einfluss der Schlagrhythmen auf die psychisch-physische Befindlichkeit des Menschen war schon immer von besonderem Wert.
 
Nicht nur die Konzentrationsfähigkeit lässt sich durch die Rhythmen steigern, sondern auch der Entspannungseffekt, das Körpergefühl verändert sich, und die Gehirnleistung wird verbessert. Wer sich tief genug in die eigene Psyche hineintrommelt und sein Unterbewusstsein öffnet, kann die Rahmenbedingungen für ein neues Lebensgefühl schaffen. Vom sozialen bis hin zum hirngerechten und fächerübergreifenden Lernen eröffnen sich für schulisches und häusliches Lernen eine breite Palette vielfältiger Möglichkeiten an produktiver und innovativer Lernarbeit.
 
Partsch  beeindruckte die Schüler zum Einstieg mit seiner Cajon. Die jungen Leute staunten, wie aus einem Instrument, das als banale Holzkiste daherkommt, sich ganze Schlagzeug-Beats erzeugen lassen.
 
Im anschließenden Trommel-Vortrag für alle 6. Klassen wurde die „Groovesigns“-Methode vorgestellt, die der Musiker vor einigen Jahren selbst entwickelte und mit er mittlerweile quer durch Europa tourt und Seminare veranstaltet: ein einfacher Weg um mit Hilfe weniger Silben bzw. Symbole zu trommeln und mit geläufigen geometrischen Zeichen Musik zu begreifen und zu erlernen.
 
Zum Schluss der Veranstaltung konnten die Schülerinnen und Schüler der Schulband und der Percussion-Gruppe noch an einem Work-Shop teilnehmen. Jeder der Teilnehmer erhielt entweder eine Djembe oder eine Cajon, auf der musiziert wurde. Zunächst wurden die verschiedenen Sounds auf der Trommel herausgearbeitet, Bass, Tone, Tap, und im Anschluss an der Trommeltechnik gefeilt.
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Abschließend wurde ein gemeinsames Musikstück einstudiert, in dem Cajons und Djemben abwechselnd musizierten und sogar Bodypercussion integriert war. Dadurch klang das Stück sehr abwechslungsreich. Der Workshop war sehr lehrreich und machte den Schülern großen Spaß! Ein herzlicher Dank geht an den Förderverein für die großzügige Unterstützung des Projekts! 
 
C. Lippl/ J. Vesper