Zu diesem brandaktuellen Thema hat kürzlich Herr Michael G. Möhnle (Journalist, Media Consultant und ehem. Pressesprecher im Europäischen Parlament) im Auftrag der Hanns-Seidl- Stiftung e.V. an unserer Realschule vor den interessierten Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe einen informativen und fundierten Vortrag gehalten.
Nachdem sich Herr Möhnle kurz vorgestellt und seinen Werdegang aufgezeigt hatte, wandte er sich dem Thema des Vortrags zu, indem er näher auf Russland, dessen Regierungsform und Standpunkt im Ukraine-Konflikt einging. In diesem Bezug zeigte Herr Möhnle klar und deutlich die Hintergründe Russlands (Wirtschaftsbeziehungen, Ziele, bisherige Kriege etc.) auf, damit man die Handlungsweise grundsätzlich erschließen konnte. Auch veranschaulichte er nachvollziehbar, welche immense Rolle die digitale Ebene dieses Kriegs spielt und wie einfach und unterschwellig Propaganda besonders über Social Media – Plattformen verbreitet wird. Passend hierzu ging der Referent ebenfalls darauf ein, wie der Westen in diesem Konflikt agiert und zeigte auch hier grundlegende Hintergründe und Ziele auf. Hierbei ging Herr Möhnle unter anderem näher auf die Sanktionspakete der EU, deren gravierende Folgen für Russland sowie die digitalen Gegenmaßnahmen der EU gegen russische Hacker und grundsätzliche Möglichkeiten, gezielte Desinformation (z.B. Deepfakes) zu erkennen, ein.
Im weiteren Verlauf des Vortrags verlegte Herr Möhnle seinen Fokus auf China, dessen Regierungsform und Ziele. Er zeigte hierbei anschaulich die gefährliche Abhängigkeit der EU von China auf, wobei er insbesondere auf das Projekt „Neue Seidenstraße“ einging, um den bereits immensen weltweiten wirtschaftlichen Einfluss Chinas, der sich dadurch noch verstärken wird, nachvollziehbar aufzuzeigen. Darüber hinaus ging Herr Möhnle auch auf die Gefahren von Chinas Sozialismus ein und zeigte deutlich die Problematik des Social Credit Systems, der staatlichen Überwachung durch verpflichtende Apps und von chinesischen Hackerangriffen auf Firmen auf, um eine Sensibilität für diese Gefahrenlage zu schaffen. Zuletzt warnte Herr Möhnle in diesem Bezug eindringlich vor einem Bündnis der weltweiten Diktaturen und deren möglichen Folgen.
Gegen Ende seines Vortrags überraschte er die Schülerinnen und Schüler mit der Tatsache, dass nur jeder Fünfte heutzutage noch in Freiheit lebt, in vielen Ländern aufgrund der Staatsform die Pressefreiheit stark eingeschränkt ist und man in Bezug auf die Wirtschaft den Welthandel grundsätzlich neu definieren müsste, um einer weiteren Einflussnahme vorzubeugen. Er appellierte deshalb ebenfalls dazu, sich grundsätzlich über aktuelle Themen und Zusammenhänge ausführlich zu informieren und eine klare Kante gegen jede Form der Diktatur zu zeigen.
Martina Neudeck