Die größte Herausforderung unserer Zeit ist zweifelsohne der Klimawandel und seine Folgen. Auch kommende Generationen wird er beschäftigen. Um jungen Leuten mit dem für die Menschheit existenziellen Thema altersgemäße Begegnung zu verschaffen, gibt es jetzt für die weiterführenden Schulen einen sogenannten Klimakoffer, der dabei helfen soll, den Klimawandel zu verstehen und Handlungsalternativen zu entwerfen.
Mit entwickelt hat das substanzielle Behältnis Harald Lesch, vor allem bekannt durch sein wissenschaftliches Terra X-Format im ZDF, und seine Ehefrau Dr. Cecilia Scorza-Lesch. Sie ist Astrophysikerin.
Ein Team der physikalischen Fakultät an der LMU München - nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Lehrer und Schüler waren hier eingebunden - so die Referentin, Frau Haitzer, hätten das Konzept des experimentellen Zugangs mittels unterschiedlicher Utensilien entworfen.
Unsere Mathe- und Physiklehrerin steht an diesem Nachmittag im Mittelpunkt des Geschehens. Durch den Besuch einschlägiger Fortbildungen, die Bearbeitung entsprechender Fachlektüre und das Ausprobieren der Versuchsanordnungen ist sie bereits tief in die Materie eingetaucht.
Mit rhetorischem Geschick und der nötigen Eloquenz gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer, die der Einladung in unser Schulhaus gefolgt waren, von vornherein zu gewinnen. Zugegen waren mehrere Lehrkräfte und einige Vertreter der Sparkasse Berchtesgadener Land. Selbst Helmut Grundner, Vorstandsvorsitzender der Bank, hatte den Weg in sein früheres Schulhaus gefunden, um zu erfahren, was hinter dieser neuartigen methodisch-didaktischen Maßnahme eigentlich steckt. Auch Martin Hinterstoißer aus dem Marketingbereich und Simon Koch, Nachhaltigkeitsmanager, waren zugegen. Geladen hatte Realschuldirektorin Andrea Langenfelder. RSD i. K. Nicolas Mayer von der Erzbischöflichen Mädchenrealschule Franz von Assisi in Freilassing und RSD i. K. Andreas Katzenberger von der Maria- Ward-Realschule St. Zeno suchten ebenfalls Erläuterungen aus erster Hand.
Und die wusste die erfahrene Lehrkraft kompetent und umfassend weiterzureichen. „In den Klimakoffern sind Anleitungen und Material für verschiedene Experimente enthalten, mit denen Schüler und Lehrer physikalische Prozesse, Ursachen und Folgen des Klimawandels unmittelbar erforschen können“, so Frau Haitzer.
Die neuen Klimakoffer brächten den Klimawandel zum Anfassen in die Klassenzimmer. So könnten Schulen den Schülerinnen und Schülern zeigen, welche Auswirkungen die Folgen der globalen Erderwärmung auf unser Leben hat. Klimaschutz sollte nachhaltig in unserer Gesellschaft verankert werden, so die MINT-Lehrerin.
Im Rahmen von 12 verschiedenen Experimenten und unterschiedlichen Aktivitäten können die wissenschaftlichen Hintergründe und die Folgen des Klimawandels für die Schülerinnen und Schüler experimentell erfahrbar gemacht werden. Eingebettet ist der Experimentier-Koffer in das Programm „Der Klimawandel: verstehen und handeln“ der LMU München.
Nicht nur in den MINT-Fächern lasse sich der Koffer, der auch eine Wärmebildkamera enthält, gut einsetzen, sondern auch in Fächern wie Deutsch, Ethik oder Religion lasse er sich ins unterrichtliche Geschehen sinnvoll integrieren.
Dank der Unterstützung von Seiten der bayerischen Sparkassenstiftung können alle weiterführenden Schulen in Bayern mit dem Klimakoffer, der in der Caritas Werkstatt in Dachau hergestellt wird, ausgestattet werden.
Johannes Vesper