Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: Von den 68 Schülerinnen und Schülern, davon vier Mädchen, haben an unserer Schule alle den Realschulabschluss im Schuljahr 2023/ 24 erreicht, 14 von ihnen mit einer Eins vor dem Komma. Am letzten Freitag wurden im Rahmen einer Feierstunde in der neuen Turnhalle die Zeugnisse überreicht.

Das Zeremoniell rund um die alljährlichen Abschlussfeierlichkeiten im Schulbetrieb bedeuten einen nicht unerheblichen Aufwand an Vorbereitung und Organisation. Das war auch heuer wieder in der Realschule im Rupertiwinkel so. Lehrerin Irmengard Wenk, Mitglied der erweiterten Schulleitung, hatte nicht nur den offiziellen Teil der Entlassung akribisch vorbereitet, sondern als Religionslehrerin auch die ökumenische Andacht mit entscheidenden Impulsen versehen.
Ein aussagekräftiges Bild auf den Einladungskarten zur Feier zeigt ein verlassenes Vogelnest, die Kleinen sind auf und davon, lange genug wurden sie von den Vogeleltern gehegt und gepflegt. Es gibt kaum ein Motiv, mit dem sich der Beginn eines neuen Lebensabschnitts Jugendlicher besser veranschaulichen lässt.
„Ihr seid jetzt zum Ausfliegen bereit“, konstatierte dann auch Landrat Bernhard Kern in diesem Zusammenhang, nachdem Konrektor Martin Prechtl die Gäste und Abschlussschülerinnen und - schüler begrüßt hatte. „Ihr habt alle Möglichkeiten über eure Grenzen hinaus zu wachsen“, so Kern. Natürlich könne es manchmal Rückschläge geben, so der Chef der Kreisverwaltung. „Mit einer starken Persönlichkeit werdet ihr wieder aufstehen und euch behaupten“, machte er den Jugendlichen Mut, aktiv ins Leben zu starten. Sein Stellvertreter und früherer Werkenlehrer Michael Koller vervollständigte die Reihe der Ehrengäste zu späterer Stunde.
Bürgermeister Markus Hiebl, einst selbst Knabenrealschüler, stellte die Gedanken von Fußballbundestrainer Julian Nagelsmann, die im Anschluss an das EM-Aus des Nationalteams für Furore sorgten, in den Mittelpunkt seiner Rede. „Wir müssen zurück zur Gemeinsamkeit. Wenn jeder im kleinen Kreis anfängt, dem Nachbarn zu helfen, wenn etwas ist, dann kann man viel erreichen“, zitierte er den noch jungen Coach mit dem weiten Horizont. Einen Zug mit unbekanntem Ziel bestieg derweil Elternbeiratsvorsitzende Annette Schwarz, um die Mädchen und Buben des Entlassjahrgangs auf eine abenteuerliche Reise mitzunehmen.
Den Grußworten der Schülersprecher Tobias Schlosser und Finn Spiegelsberger folgte die Ansprache der Gastgeberin. Zu Beginn schlug Schulleiterin Andrea Langenfelder einen weiten Bogen, der vom tagespolitischen Geschehen bis zu zentralen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens reichte, um dann zu ihren Schülern zurückzukehren. „Lasst die negativen Gedanken hinter euch und erinnert euch an das Positive!“, rief sie ihre Abgängerinnen und Abgänger zu Optimismus und Initiative auf. Und wer glaube, es besser machen zu können, für die hatte die Realschuldirektorin einen guten Rat. „Werdet selbst Lehrer, wir brauchen Nachwuchs!“
Das vielfältige Repertoire der Schulmusiker reichte von volksmusikalischen Klängen über die rhythmischen Klangwelten der Percussiongruppe bis zu den rockigen Tonkünsten der Rock´n Roll Rebellen von Nirvana. Da durfte natürlich auch der Schuhplattler nicht fehlen. Musiklehrerin Christine Lippl war den ganzen Abend über beschäftigt, ihre verschiedenen Musikgruppen auf den nächsten Auftritt einzustimmen. Und die präsentierten sich in Bestform.
Die Zeugnisübergabe an die drei Abschlussklassen erfolgte schließlich durch die Klassenleiter: Martina Neudeck (10 a), Korbinian Weighart (10 b) und Alisa Wiedemann (10 c). Auch den Besten des Jahrgangs wurde heuer wieder eine Ehrung zuteil. Zu ihnen gehören Gianluca Cucchiararo aus der Klasse 10 A mit einem Schnitt von 1,09, Thomas Feil aus der 10 B mit 1,17, Marcus Wiendl, ebenfalls aus der 10 B, mit 1,50 und als Klassenbester der Klasse 10 C Lean Lukas mit 1,67.
Noch vor den Ehrungen trat der Lehrerchor auf die Bühne um den Ohrwurm „Time of your life.“ zu intonieren. Zeit Abschied zu nehmen: von seiner Klasse, seinen Lehrern, seiner vertrauten Umgebung in der Schulturnhalle. Nach Enttäuschungen, Frustrationen, Erfolgen und Höhepunkten – und vielen Eindrücken und Momenten mit großem Nachhall, die überwältigen können und lange bleiben werden.


Johannes Vesper