Viel getan hat sich in den letzten Jahren auf dem Ausbildungsmarkt. Wer die Berufsinfomesse vor den Herbstferien auf dem Terrain der Berufsschule und bei uns besuchte, konnte sich ein Bild davon machen.

Grundlage der Lehrlingsausbildung in früheren Jahrhunderten waren die 'Handwerksordnungen', die von den Zünften erlassen worden waren. Es herrschten strenge Regeln und die Lehrbuben waren den Lehrherren völlig ausgeliefert. Die Bewerber mussten „männlichen Geschlechts und ehelicher Herkunft“ sein. Körperliche Züchtigung, Schläge, Strafen und eine spärliche Verpflegung standen auf der Tagesordnung.
Der oder die Auszubildende heutzutage hat mittlerweile im sozialen Gefüge eines Betriebs einige Schritte nach vorne gemacht. Unternehmen buhlen um seine/ ihre Arbeitskraft, fahren gar „schweres Gerät“ auf, um auf sich aufmerksam zu machen. So geschehen kurz vor den Herbstferien, als sich Banker und Bauzeichner und Baggerfahrer auf dem Gelände der Freilassinger Berufs - und ihrer benachbarten Realschule einfanden, um den jungen Leuten ihre Berufswelt schmackhaft zu machen.
Und das gelang auf ganzer Linie. Die knapp 1000 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit zum Austausch, Ausprobieren und Austüfteln technischer Aufgaben. Knapp 80 ausbildende Betriebe präsentierten sich im Rahmen des Events professionell und zielgruppenorientiert. Auch die Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung zeigten sich angetan von der umfassenden und Neugier weckenden „Zukunftswerkstatt“, wie die Berufsmesse früherer Tage neuerdings genannt wird. Landrat Bernhard Kern fand denn auch lobende Worte für das Engagement der Aussteller, die Initiative des BGLW und die Organisationsarbeit der Schulleitungen von Berufs- und Realschule.
So nutzten die Mädel und Buben umliegender Schulen die Gelegenheit in puncto Berufswahl ein Stück voranzukommen. Angesichts der Fülle der Angebote kein schwieriges Unterfangen.
Auch in den kommenden Jahren soll die Ausbildungsmesse regelmäßig stattfinden - und zwar immer am Donnerstag vor den Herbstferien. Mit einer so genannten Kompetenzstation, an der Schülerinnen und Schüler ihre Stärken und Fähigkeiten präsentieren und ausprobieren können, haben Aussteller wieder Gelegenheit mit den künftigen Arbeitnehmern auf Tuchfühlung zu gehen.


Johannes Vesper