So haben wir es im Kompass-Projekt vor ein paar Jahren kennen gelernt: Im Flow gehst du voll und ganz in deiner Arbeit auf. Du bist sogar völlig darin vertieft und nimmst um dich herum nichts mehr wahr. Wir sind fähig, uns ganz auf unser Handeln zu konzentrieren, wir lassen uns nicht ablenken.

Unsere Sorgen um uns selbst verschwinden. Wer im Flow ist; registriert nicht, ob er vielleicht gerade angestarrt wird und er fragt sich auch nicht, wie er auf seine Mitmenschen wirkt. Unser Gefühl für Zeitabläufe verändert sich. Stunden können in Minuten vergehen. Oft kommen auch unsere Schüler in dieses Gefühl, wie man auf diesen Bildern erkennen kann.
Und was lernen wir daraus?
Äußere Lebensereignisse sind nur in begrenztem Maß geeignet zu unserem Glück beizutragen, denn ihre Wirkung ist meist nur flüchtig. Wir müssen daher die Fähigkeit entwickeln, Freude und Sinn unabhängig von äußeren Bedingungen zu finden, nämlich im Strom der Erfahrungen selbst. Wer es vermag Belohnungen in den Ereignissen jeden Moments zu finden, ist nicht länger auf Geld oder Prestige angewiesen. Er kann sich unabhängig machen vom gesellschaftlichen Belohnungs- und Bestrafungssystem, muss nicht länger auf ferne Ziele hinarbeiten, von denen er sich ein Mehr an Glück erhofft und kann Freude am Dasein selbst empfinden.
J. Vesper