Mit diesem Ereignis verbindet man Glanz und Glamour, erwartet die ganz Großen der Filmbranche und die aktuellen filmischen Highlights der bekannten Regisseure. Doch daraus wurde nichts, die Berlinale hielt nicht das, was sie versprach. Aber davon ließen sich unsere Schüler ihre Laune nicht verderben, stand doch ein attraktives Programm auf dem Fahrplan.

In der letzten Schulwoche vor den Faschingsferien – die Zwischenzeugnisse waren gerade verteilt – machten sich die „Franzosen“ der Klasse 10 B zusammen mit ihren Lehrkräften, Frau Ertl und Herrn Hintermayr, auf nach Berlin. Mit dem ICE ging es von Freilassing bequem und kurzweilig in nur knapp 6,5 Stunden in die Hauptstadt. Dort standen mehrere Höhepunkte auf dem Programm wie der Besuch des Bundestags mit Vortrag und Diskussion, das Mauermuseum am Checkpoint Charlie, Kudamm und Gedächtniskirche, Potsdamer Platz mit Sony Center, eine Stadtführung, der Alexanderplatz, ein abendlicher Besuch der Matrix Disco und vieles mehr.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Gruppe von der Führung durch das ehemalige Stasigefängnis Berlin-Hohenschönhausen, weit draußen am Stadtrand. Wir hatten das Glück mit einem Zeitzeugen durch die Anlagen zu gehen, der im Jahr 1987 für eine Woche an diesem Ort festgehalten wurde, ehe er in sein Heimatland Kuba abgeschoben wurde. Nach mehrwöchiger Bespitzelung durch Stasi-Mitarbeiter war er aufgrund von Kontakten zur amerikanischen Botschaft in Ost-Berlin verhaftet worden. Aufmerksam lauschten Schüler und die begleitenden Lehrkräfte den Ausführungen des J. Vasquez, der schnell einen guten Draht zu den Jugendlichen fand. Auch ein Besuch im Futurium, einem ganz neuen Museum gleich gegenüber dem Bundeskanzleramt auf der nördlichen Seite der Spree, erwies sich als höchst interessant. Dort geht es nicht nur um künstliche Intelligenz und neue ressourcenschonende Materialien und Verfahren, sondern es werden verschiedene Zukunftsentwürfe in sehr anschaulicher Weise vorgestellt.
Ihren gelungenen Abschluss fand die Studienfahrt im Besuch einer Vorstellung der „Blue Man Group“ am letzten Abend. Das Theater befindet sich in direkter Nachbarschaft zu dem Saal, wo die Berlinale just an diesem Abend eröffnet wurde. Der rote Teppich war bereits ausgerollt, doch außer einigen uns unbekannten lokalen Größen konnten die Schüler keine bekannten VIP-Gesichter entdecken. Bei fetziger Rockmusik zeigten die drei blauen Männer auf der Bühne eine mitreißende Show aus Zirkusclownerie, Konzert und Performance und bezogen das Publikum oft mit ein. Die Tage in Berlin gingen wie im Flug vorüber. Namen wie Reichstagskuppel, Checkpoint Charlie, Sony Center, Alexanderplatz sind nun keine Unbekannten mehr. Mit vielen neuen Eindrücken ging es am nächsten Vormittag zurück ins heimatliche Bayern.

Gaby Ertl

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