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Vor den Faschingsferien war nicht nur bunte Kostümierung im Schulhaus angesagt, sondern einige dachten auch an die Not anderer. Allen voran die Mädchen und Jungen der Wahlpflichtfächergruppe „Diskuthek“ unter der Leitung von Frau Brückner, die schon im letzten Schuljahr mit allerlei Aktionen zum Zwecke der Wohltätigkeit, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg, auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Passend zum närrischen Anlass boten die Buben und Mädels der AG, die ursprünglich dem Rassismus an der Schule den Kampf ansagt, ihren Mitschülern 200 Donuts zum Verkauf an. Gesponsert wurde das farbenfrohe Backwerk vom Globus Freilassing. Der Verkaufserlös soll den Erdbebenopfern in den betroffenen türkischen und syrischen Regionen zugutekommen.

Nach der Erdbeben-Katastrophe ist die Zahl der Todesopfer zu Beginn der Woche auf fast 47.000 gestiegen. Vielerorts wurden die Rettungseinsätze abgebrochen.

Türkische Medien sprechen von der „Katastrophe des Jahrhunderts“, doch das wahre Ausmaß wird erst nach und nach deutlich. Allein in Syrien seien 8,8 Millionen Menschen von den Folgen betroffen. In Syrien war die Lage für viele Menschen schon vor den Beben verheerend. Laut UN benötigten schon zuvor mehr als 15 Millionen Menschen gezielt Hilfe.

Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 1,2 Millionen Menschen die betroffene Region in der Türkei verlassen haben. Über eine Million Menschen seien derzeit in Notunterkünften. Das betroffene Erdbebengebiet in der Türkei ist ungewöhnlich groß. Nach Angaben aus der Behörden erstreckt sich das betroffene Gebiet über eine Fläche von 103.000 Quadratkilometern, auf der 13,5 Millionen Menschen leben.

Die Spendenhilfe weltweit soll den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zugutekommen. Von dem Geld sollen Hilfsgüter wie Medikamente, Decken, Zelte und warme Kleidung gekauft werden. Außerdem solle damit die Versorgung mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, aber auch Bildung für Kinder gewährleistet werden.

Unter den Trümmern liegen noch unzählige Leichen. Tausende sind obdachlos geworden. In einigen Regionen hausen Erdbebenopfer in unbeheizten Zelten, sie übernachten in Autos, um Schutz vor der Kälte zu finden, es gibt kein fließendes Wasser oder sanitäre Anlagen.

Ärzte warnen vor dem Ausbruch von Seuchen. Besonders in Syrien sei die Lage schwierig. Im Nordwesten seien die Menschen aufgrund von Krieg und Vertreibung seit Langem medizinisch unterversorgt.

Die Erdstöße haben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zufolge Krankenhäuser und Sanitäranlagen zerstört. Deshalb gebe es an vielen Orten Probleme bei der Wasseraufbereitung. Die vielen noch immer nicht geborgenen Leichen könnten zudem das Wasser verunreinigen, warnen erdbebenerfahrene Mediziner.

Johannes Vesper