Aus der Ferne betrachtet wirken sie unnahbar und dünnhäutig. So ohne Weiteres würde man nicht auf die Idee kommen, in ihre Wohnstätte hineinzugreifen um die Tiere zu streicheln. Glaubt man dem Besitzer und der einschlägigen Literatur, so geht von ihnen keine Gefahr aus. „Sie beißen einem Menschen allerhöchstens in die Hand“, so David Huber. David, Schüler der siebten Jahrgangsstufe, hält sich daheim in einem Terrarium zwei außergewöhnliche Schlangen mit dem Namen „Königspython“.

Derartig ausgefallene Haustiere dürfte man in den heimischen Wohnstuben eher selten zu Gesicht bekommen. Während David die Tiere, die ursprünglich in Zentral- und Westafrika zu Hause sind, über seine Arme gleiten lässt, erkennt man, wie lang sie eigentlich sind. Die eine 1,70 m und die andere 1,35 m. Hier hat das Weibchen die Nase vorn, die Pythonmännchen sind in der Regel wesentlich kürzer. Trotz ihrer ehrer geringen Körpermaßen gehört der Königspython zu den Riesenschlangen. In Deutschland unterliegen sie dem Artenschutzrecht. Die Tiere sind zwar nicht meldepflichtig, ein Herkunftsnachweis muss der Halter allerdings vorlegen können.
Das Futter kauft David bei Fressnapf ein: Vorzugsweise tiefgefrorene Ratten und Mäuse. Die Schlangen seien sehr genügsam, das Terrarium eine pflegeleichte Angelegenheit. Er müsse es regelmäßig befeuchten und gelegentlich reinigen.
In den zentralen Teilen Afrikas, in tropischen Wäldern und im Regenwald sind die Tiere an das feucht warme Klima gewohnt. Aber auch in Trockensavannen und landwirtschaftlich genutzten Gegenden kommen Königspython vor. Bei guten Haltungsbedingungen kann er 35 Jahre alt werden. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber halten sie sich vorwiegend in Verstecken auf. Als Jungtiere klettern sie gern, mit zunehmendem Alter verbringen sie mehr Zeit auf dem Boden. Im Englischen wird der Königspython „Ball python“ genannt, da sich die Schlange bei Bedrohung zu einem Ball zusammenrollt und so den Kopf vor Angreifern schützt. In freier Wildbahn sind sie Einzelgänger. „Sie sind außergewöhnlich und einzigartig“, so David. Das mache wohl auch ihren Reiz aus. Schon als Kind habe er sich für Reptilien interessiert.

Johannes Vesper